Das traditionelle Ho`oponopono nach Mary Kawena Pukui
Die ersten schriftlichen Aufzeichnungen über das ursprüngliche und originale Ho`oponopono sind in den Büchern der hawaiianischen Wissenschaftlerin und Autorin Mary Kawena Pukui (1895 – 1986) zu finden. Dort beschreibt sie die hawaiianische Kultur in den 1950er-Jahren.
Mary Kawena Pukui beschreibt Ho`oponopono als eine Familientherapie in 4 Abschnitten, um damit Konflikte und Missverständnisse innerhalb der Familie zu lösen und zu heilen.
Um Probleme, Beziehungskonflikte und Meinungsverschiedenheiten noch vor Sonnenuntergang bereinigen zu können, kam jeden Abend die Familie zusammen, um entsprechende negative Gedanken und Gefühle zu reinigen und zu heilen.
Dieses (präventive) Ritual trug zur Stabilität der Familienstruktur bei, da sich die Familienmitglieder dadurch mit Respekt, Wertschätzung und Anerkennung begegneten.
„Bevor die Sonne untergeht, vergib.“
Hawaiianisches Sprichwort
Im Nachfolgenden finden Sie eine Zusammenfassung der 13 Schritte eines traditionellen Ho`oponopono, zusammengefasst in 4 Abschnitte.
Schritt 1: Die Verbindung (Pule)
Die Familie (Ohana) versammelt sich, um einen Konflikt (Pilikia) zu besprechen und zu lösen. Alle Anwesenden verbinden sich miteinander, besprechen die gemeinsamen Absichten und segnen das erfolgreiche Vorhaben.
Schritt 2: Die Analyse des Problems ( Mahiki)
Ein Vermittler (Haku) wird gewählt, unter dessen Führung die Anwesenden das aktuelle Thema detailliert besprechen und die persönliche Verantwortung übernehmen. Hierbei schlüpft das Opfer in die Rolle des Täters und umgekehrt, um so die Sichtweise und Handlungsmotive des anderen zu erkennen, zu fühlen und somit nachvollziehen zu können.
Schritt 3: Das wechselseitige Vergeben (Mihi)
Die Konfliktpartner verzeihen (intellektuelle Ebene) und vergeben sich (Herzensebene) gegenseitig. Beide Seiten vergeben auch sich selbst bedingungslos und üben somit Selbstvergebung.
Wenn man sich gegenseitig materielle Dinge schuldet, werden diese zurückgegeben.
Schritt 4: Selbstbefreiung durch das Gewähren von Vergebung (Kalana)
Nachdem alle störenden und destruktiven Gefühle entlassen wurden, bekunden alle Beteiligten ihre Bereitschaft, von nun an konstruktiv im Sinne der Gemeinschaft zu handeln.