Morrnah Nalamaku Simeona
(1913 – 1992)Morrnah Nalamaku Simeona wurde 1913 als Tochter von Kimokeo und Lilia Simeona geboren. Ihre Mutter Lilia war eine der letzten anerkannten kahuna la ´au kahea oder „Priesterin, die mit Worten heilte“. Morrnah Nalamaku Simeona selbst begann zunächst als Heilpraktikerin mit lomi-lomi-Massage und leitete zehn Jahre lang ihre Praxis im Kahala Hilton und Royal Hawaiian Hotel.
1976 begann sie das Ho`oponopono den gesellschaftlichen Gegebenheiten der heutigen Zeit anzupassen. Beeinflusst sowohl durch ihre christliche Erziehung, als auch durch ihre philosophischen Studien über Indien, China und Edgar Cayce, verband sie hawaiianische Traditionen mit Gebeten zum göttlichen Schöpfer und somit zu einer neuen Vorgehensweise der Konfliktlösung.
1983 wurde sie als kahuna lapa´au (Kräuterheiler) anerkannt und mit dem Titel „Living treasure of Hawai´i „ (Lebender Schatz von Hawai´i) durch die Honpa Honwanji Mission of Hawai´i geehrt.
Sie lehrte eine modernisierte Version des traditionellen Ho`oponopono in den USA, in Asien und Europa.
Übersetztes Morgengebet von Morrnah Nalamaku Simeona
Ich komme aus dem Nichts in das Licht.
Ich bin der Atem, der Leben speist.
Ich in die Leere, die hinter sämtlichem Bewusstsein steht.
Das Ich, das Es, das Ganze.
Ich zeichne den Regenbogen über den Wassern, in denen der Geist der Materie unaufhörlich fließt.
Ich bin der einströmende und der ausfließende Atem,
die unsichtbare, unfassbare Brise, jener unerklärliche Funken der Schöpfung.
Ich bin das Ich.
Morrnah Nalamaku Simeona gründete im Laufe Ihrer Tätigkeit als Lehrerin, Seminarleiterin und Rednerin die „Foundation of I“. („Ich“ bedeutet hier die göttliche Macht.) Dr. Ihaleakala Hew Len ist heute deren Vorsitzender und Verwalter. Gemeinsam entwickelten sie während ihrer zehnjährigen Zusammenarbeit eine kürzere und einfachere Art von Ho’oponopono und zwar „Self-l-Dentity-Ho’opo-nopono“ („Selbst-Identität durch Ho’opono-pono“).
Sie erklärte ihr „Self-I-Dentity-Ho’oponopono“ in einem Interview folgendermaßen: „Wir sind die Summe aller unserer Erfahrungen, das heißt wir sind belastet mit unserer Vergangenheit. Wenn wir uns den Stress oder die Angst, die wir in unserem Leben erfahren, genau ansehen, kommen wir darauf, dass der eigentliche Auslöser dafür eine Erinnerung ist. Die Gefühle, die mit dieser Erinnerung verbunden sind, beeinträchtigen uns in diesem Moment. Unser Unterbewusstsein verbindet eine Situation oder eine Person mit etwas, das in der Vergangenheit geschehen ist. Wenn das passiert, werden Emotionen aktiviert und Stress wird produziert.
Das Hauptziel des Ho’oponopono-Prozesses ist es, die Göttlichkeit in uns zu entdecken. Ho’oponopono ist ein tiefgreifendes Geschenk, das uns erlaubt, eine „Arbeitsbeziehung“ mit der Göttlichkeit zu entwickeln und zu lernen, wie wir ohne Unterlass um die Reinigung unserer Irrtümer im Denken, Sprechen, Tun oder Handeln bitten. Bei dem Prozess geht es eigentlich um Freiheit, totale Freiheit von der Vergangenheit.
Seit dem ersten Moment unserer Entstehung zu Anbeginn der Zeit, ist jede Erinnerung aus jeder Erfahrung als Gedankenform im ätherischen Bereich aufgezeichnet. Dieses unglaubliche Aufnahmegerät oder diese unendlich große Bibiliothek, ist auch bekannt als unser Unterbewusstsein, hawaiisch „Unihipili“, oder der Kindesaspekt in uns. Das innere Kind ist sehr real und umfasst einen Teil unseres Selbstes. Die anderen Aspekte sind die Mutter, „Uhane“, oder als rationaler Verstand der Vater, das Überbewusstsein oder der spirituelle Aspekt – „Aumakua“. Diese drei Wesen bilden die innere Familie, die unsere Selbst-Identität (Self-I-Dentity) in einer Partnerschaft mit dem göttlichen Schöpfer ausmacht. Jedes menschliche Wesen der Schöpfung, jede Pflanze, jedes Atom und Molekül besteht aus diesen drei Selbsten und doch unterscheidet sich jede Blaupause vollständig von der anderen.
Das wichtigste Ziel des Menschen ist es, seine wahre Identität und den richtigen Platz im Universum zu finden. Dieser Prozess macht es möglich, dass diese Erkenntnis nutzbar wird.“
„Menschen streiten sich heute sogar um die Liebe und die Vergebung. Man streitet kleinlich um Wahrheiten, die doch oft nur subjektive Meinungen sind. Sie streiten darum und verlieren dabei genau das: die Liebe.
Deshalb geht es bei Ho`oponopono nicht darum wer Recht hat, sondern um gute Beziehungen. Es geht um den Respekt vor den Menschen, den Respekt vor den Tieren und den Respekt vor der Natur.
Es geht um das Miteinander, weil wir alle im selben Boot sitzen.“
Ulrich Emil Duprée